ADAC-Ortsclub Ulm/Neu-Ulm e.V.

Wellenbewegungen

(Saisonrückblick 2021 Rallyeteam Haug/Komorek)

 

Der Lockdown hatte das Land zum Jahreswechsel 2020 / 2021 mit einer neuen Pandemiewelle voll im Griff. Weihnachtsbesuche der Familie konnten wegen der Ansteckungszahlen ebenso nicht stattfinden, wie Silvesterpartys mit Feuerwerk. Menschenansammlungen sollten gemieden werden – keine guten Voraussetzungen für unseren Motorsport, der von starken Organisationsstrukturen, grossen Teilnehmerzahlen und nicht zuletzt, begeisterten Zuschauern lebt.

Es war zu Jahresbeginn überhaupt nicht absehbar, ob und wie unser Sport überhaupt möglich sein würde. Die Jänner-Rallye in Österreich wurde abgesagt, die Rallye Monte-Carlo musste ohne Zuschauer stattfinden, die Schweden-Rallye wurde pandemiebedingt abgesagt und durch die Arctic-Rallye Lappland ersetzt. Die Vorzeichen für unsere regionalen Ausrichter in Ulm, Abtsgmünd und Untergröningen in der ersten Jahreshälfte standen eher schlecht. Es machte wenig Sinn, eine Lizenz zu beantragen, die einen mittleren 3stelligen Betrag kostet. Also: Wohl erstmal medizinische Untersuchung, dann aber zurück mit dem Lizenzantrag in die Schublade! Das Rallyeauto blieb abgemeldet, der TÜV konnte erstmal warten und die Verlängerung des KFP auch. Eine grauslige Friedhofsruhe legte sich über die Rallyeszene - Langeweile. Die Rallyeparty beim MSC Black-Forrest musste auch abgesagt werden. Ein Austausch der Rallye-Kommunity fand nur noch in sozialen Medien statt.

Als Organisationsleiter Daniel Gutsch Mitte des Jahres die Durchführung des Rallysprints in Untergröningen bekräftigte, musste auf einmal alles ganz schnell gehen: Lizenz beantragen, Auto anmelden, versichern, TÜV-Abnahme und KFP-erneuern. Und das alles mit Einrichtungen, die eher Behörden, als Dienstleistern ähneln. Doch es liess sich alles organisieren.

So konnten wir am 07.08. zum Rallysprint in Untergröningen erscheinen. Mit allerlei Papierkram (Vorlage Impfzertifikat, Testnachweis, Meldebogen für Kontaktnachverfolgung …) hatte der MSC ein Corrona-Konzept mit Abstandsregeln, FFP-2 Maskenpflicht und Siegerehrung im Freien umgesetzt, was eine Genehmigung erhalten hatte. Die Reifenwahl war, ob der unsicheren Wetterprognose, schwierig und es kam wie es kommen musste: Als wir mit den Trockenreifen zur WP-starteten begann es zu regnen. Aber unsere 6 Klassengegner in der zusammengelegten Klasse F<1600cm³ hatten das gleiche Problem. Auf dem Weg von der ZK zum WP Start war der Polo in der Warteschlange nicht mehr angesprungen. Und jetzt? Wir legten die parc-ferme Regeln grosszügig aus, konnten den Wagen mit Muskelkraft wenden und bergab den Motor wieder zum Laufen bringen. Danke nochmal an die Mädels der dortigen ZK! Die WP war mit der 3.Klassenzeit ganz ordentlich gelaufen. Inzwischen begann sich unsere Klasse aufzulösen: 2 Teilnehmer mussten mit Defekt aufgeben. In Umlauf-2 leistete sich unser Lieblingsgegner Björn Frey einen ordentlichen Ausritt im Lupo, den er auch in Umlauf-3 zeitlich nicht mehr aufholen konnte. Schober/Piede gewinnen die Klasse im Golf mit überirdischen Zeiten, uns bleibt mit 1,3 sek. Vorsprung Platz-2. Eine ordentliche Vorstellung.

Am 04.09. hatte Bernd Bohnenberger mit seinem Team nach 1 Jahr Corrona-Pause wieder zur Gerhard-Mitter Gedächtnisrallye geladen. Ein beunruhigender Vorfall: Rudolf „Umwelt-Rudi“ Dierolf war kurz vor dem Start kolabiert und musste mit dem RTW ins Krankenhaus gebracht werden. Wir bewegen uns auf vertrautem Terrain. „Station Teinach“ ist wie immer – schwierig im Wald-Bergaufstück mit den vielen Kuppen sich zu orientieren, aber wir kommen gut durch. Klassenrang 5 von 7 1600er Startern ist o.k. Aber in der Holzbronn-WP bleibt in einem Abzweig der Vortrieb weg: „Aus!“ kommentiert der Pilot. Die Diagnose ergibt einen ordentlichen Getriebeschaden, der neben einigen kariösen Zahnrädern auch verbogen (!) Getriebewellen zu Tage fördert.

 

Rudi kann am Nachmittag wieder aus dem Spital entlassen werden, dürfte aber nicht mehr als Umweltbeauftragter zur Verfügung stehen – das Ende einer Ära. Dank und Anerkennung für seine Arbeit in der Organisation vieler Rallies!

 

Das verspannte Getriebe lässt sich bis Laichingen, Mitte September, nicht kurieren – Saisonende L

Dafür muss ich mich für die Veranstaltung als Umweltbeauftragter freiwillig melden, um Otmar Schanz zu unterstützen. Als Copilot muss mir niemand den Sport erklären, aber die ausufernde Bürokratie überrascht mich doch etwas.

 

Wir werden sehen, was das neue Jahr möglich machen kann. Es nützt ja nix! Wir gehen mit Mut und Zuversicht die neue Saison an: Wenn’s Genehmigungen gibt, werden wir am Start stehen!

 

Arndt Komorek